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»875 Jahre Lübeck in 87,5 Exponaten« (Arbeitstitel) – ein Gemeinschaftsprojekt der LÜBECKER MUSEEN, des Archivs, der Bibliothek und des Bereichs Archäologie und Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck von September 2018 bis Januar 2019

2016-2017: Planung, Koordination und Durchführung der Sonderausstellung für die Kulturstiftung Hansestadt Lübeck die LÜBECKER MUSEEN

 

Im Jahr 2018 feiert die Hansestadt Lübeck ihren 875. Geburtstag. Die Kulturinstitute der Stadt möchten dieses Jubiläum gemeinsam mit einer besonderen Ausstellung im Museumsquartier St. Annen feiern, in der die Geschichte Lübecks auf eine ganz neue Art und Weise erzählt wird: Es sollen nicht wie üblich historische Daten erläutert und mit Exponaten veranschaulicht werden, sondern die Exponate selbst sollen im Vordergrund stehen und ihre Sicht auf die Stadt, ihre Geschichte erzählen.

In Lübeck ist dies möglich, weil es einen reichen Fundus von Objekten gibt, deren Geschichten den gesamten Zeitraum der 875 Jahre abdecken. Die große Vielfalt und der Umfang der Sammlungen hängen eng mit der Stadtgeschichte zusammen. Bis 1937 war die Hansestadt ein eigenständiger Staat, bis etwa 1500 war Lübeck europäische Großmacht. Lübecks Depots enthalten folglich Schätze, die weit über die üblichen stadtgeschichtlichen Sammlungen hinausragen. Die Geschichte der Stadt muss immer im europäischen, ja, teilweise im globalen Kontext erzählt werden.

Die Ausstellung basiert auf einem aktuellen kulturwissenschaftlichen Diskurs, der »vom Wissen der Dinge« ausgeht. Hier wird mit den Objekten, die in den »Speichern des Wissens« – also in den Museen, Bibliotheken und Archiven – lagern, eine ganz eigene Geschichte erzählt. So gesehen sind die musealen Exponate keine »toten« Gegenstände, die sich als passive Objekte dem Betrachter darbieten. Sie übernehmen vielmehr eine aktive Rolle, in dem sie ihre eigene »lübsche« Geschichte erzählen. Wenn diese Geschichten mit Klischees brechen und dafür übersehene, überraschende Aspekte in den Vordergrund rücken, ist dies durchaus beabsichtigt.

Die Ausstellung folgt damit der legendären Hörfunkreihe »Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten«, die die BBC 2010 ausstrahlte. Die von Neil MacGregor ersonnene Reihe liegt mittlerweile auch in Buchform vor.

Die Exponate der Ausstellung werden Kunstwerke von Rang, Alltags- und Gebrauchsgegenstände, Dinge aus Lübeck und aus allen Teilen der Welt sein, wie sie z.B. in der von Lübecker Bürgern zusammengetragenen Völkersammlung zu finden sind. Und so wird die Bandbreite der Exponate von der altägyptischen Apothekermumie über die reformatorischen Kirchenordnung oder Zeugnisse der Lübecker Sklavenkasse bis hin zu Arbeiten von Edvard Munch und Manuskripten von Thomas Mann und Günter Grass reichen.

Innerhalb des ganzjährigen Veranstaltungsprogramms anlässlich des Stadtjubiläums 2018 zählt die Ausstellung zu den absoluten Höhepunkten.