Greifswald wird dänisch! Das Pommersche Landesmuseum erhält die größte deutsche Privatsammlung dänischer Kunst
Am 4. April war es soweit: Der Berliner Sammler und Mäzen Christoph Müller unterschrieb den Vertrag, der die Schenkung von 375 Werken dänischer Kunst des 19. Jahrhunderts an das Museum in Greifswald regelt.
Die Entscheidung für die alte Universitätsstadt Greifswald war wohl überlegt. Greifswald ist als Geburtsstadt Caspar David Friedrichs ein wichtiger Vorposten der Romantik, hier lässt sich die Vorgeschichte dieser Kunstentwicklung eindringlich erzählen. Hier befinden sich schon heute allein sechs Gemälde von Caspar David Friedrich, außerdem Arbeiten von Johan Christian Clausen Dahl, Philipp Otto Runge und Georg Friedrich Kersting. In den nächsten zwei Jahren wird mit Mitteln des Bundes eine „Galerie der Romantik“ entstehen, in die dann auch die Sammlung Müller einziehen soll.
Für das Berliner Publikum hat die Alte Nationalgalerie auf der Museumsinsel zum Abschied eine Kabinettausstellung mit mehr als 40 Gemälden, Studien und Zeichnungen zusammengestellt. Die aus der Sammlung Müller und dem Museumsbestand ausgewählten Werke zeigen die frühe Kopenhagener Malerschule um 1800, die ihre Heimstatt an der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts international hochgeschätzten Kopenhagener Akademie hatte.
Friedrich, Kersting, Dahl und andere, sie haben alle in Kopenhagen studiert. Dort war es Christoffer Wilhelm Eckersberg, der seine Schüler zum genauen Naturstudium anhielt. Und so zeugt die Ausstellung mit ihren Seestücken, patriotischen Landschaften und Figurenstudien von der Blütezeit der dänischen Malerei im frühen 19. Jahrhundert.
Weitere Informationen zur Ausstellung der Nationalgalerie, die in Berlin noch bis zum 31. Juli zu sehen ist und danach nach Greifswald wandert, finden Sie unter www.smb.museum/museen-und einrichtungen/alte-nationalgalerie/ausstellungen/detail/kopenhagener-malerschule.html