Dansk

Deutsch-Russischer Museumsdialog – eine Initiative deutscher Museen

2008-2010: Konzeption und Aufbau der datenbankgestützten Arbeitsumgebung für eine wissenschaftliche Projektgruppe zur Erfassung und Bearbeitung von Archivmaterial in Deutschland und der Russischen Förderation

Der Deutsch-Russische Museumsdialog ist eine Initiative, zu der sich im November 2005 in Berlin ca. 80 deutsche Museen zusammengeschlossen haben, die bis heute von Verlusten von Sammlungsbeständen durch kriegsbedingte Verlagerungen in den Jahren zwischen 1945 und 1947 in die damalige Sowjetunion betroffen sind.

Ziel des Deutsch-Russischen Museumsdialogs ist es, auf der bilateralen Fachebene Transparenz, Aufklärung und Zusammenarbeit zu fördern.

Der Deutsch-Russische Museumsdialog will den Austausch zwischen deutschen und russischen Fachkollegen stärken, gemeinsame Projekte initiieren und zur weiteren Aufklärung über kriegsbedingt verbrachte Kulturgüter beitragen.

In diesem Zusammenhang bleibt die Rückgabe von insgesamt ca. 1,5 Millionen Kunstwerke in den Jahren 1955 und 1958/1959 durch die Sowjetunion an die DDR – darunter weltberühmte Kunstschätze wie die Reliefe des Pergamonaltars (Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung) oder Rafaels Sixtinische Madonna (Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Gemäldegalerie Alte Meister) – als große kulturpolitische Tat unvergessen.

2008 konnte ein erstes Grundlagenprojekt zur Erfassung und Auswertung von Transport- und Verteilungslisten gestartet werden, das anhand von Archivmaterial in Deutschland und der Russischen Förderation die kriegsbedingte Verlagerung von deutschen Kulturgütern zwischen 1945 und 1947 nach Moskau und Leningrad u.a. erforschen soll.

Die wissenschaftliche Bearbeitung der Dokumente erforderte aufgrund deren Anzahl und Vielfalt in Form und Inhalt die Konzeption und Entwicklung einer neuen, ganz spezifischen Datenbank. Durch das Zusammenwirken von Experten aus den Bereichen der Informationstechnologie, Programmierung und der historischen Wissenschaften wurde eine Datenbank entwickelt, die die Erfassung großer, uneinheitlicher Objektmengen innerhalb komplexer Handlungsabläufe ermöglicht.

In einem zweiten Schritt sollen sodann die Kulturgüter lokalisiert und identifiziert werden, deren Verbleib bisher unbekannt ist.

Ein zweites – deutsch-russisches – Forschungsprojekt widmet sich der Geschichte russischer Museen und Sammlungen im Zweiten Weltkrieg.

Die Geschäftsstelle des Deutsch-Russischen Museumsdialoges wird von der Kulturstiftung der Länder geführt.