„Mittelalter-Spotlight“ – die neue Themenreihe für das St. Annen-Museum Lübeck
2011-2014ff.: Konzeption und Durchführung der Themenreihe „Mittelalter-Spotlight“ für die Mittelaltersammlung des St. Annen-Museums Lübeck
Die Mittelaltersammlung bildet innerhalb des St. Annen-Museums den zentralen Sammlungsbestand. Sie ist der eigentliche Schatz des Weltkulturerbes Lübeck. In keinem vergleichbaren städtischen Museum in Deutschland befindet sich eine so große Anzahl über Jahrhunderte hinweg erhaltener prächtiger Kunstwerke – vielfach Altarretabel, deren jeweils ursprünglicher Aufstellungsort bekannt und noch heute in der Stadt erfahrbar ist.
Ziel der „Mittelalter-Spotlights“ ist es, diese herausragende Sammlung stärker in den Blickpunkt regionaler wie internationaler Besuchergruppen zu rücken. Dabei sollen neue und bisher nicht erreichte Besuchergruppen für die Sammlung begeistert werden. Mit ungewöhnlichen Themen, die die verschiedenen Facetten der faszinierenden Kunst des Mittelalters beleuchten, dürften sich das St. Annen-Museum und seine Mittelaltersammlung weiter als höchst lebendige Sehenswürdigkeit profilieren.
Die Spotlights wenden sich entsprechend ihrer thematischen Ausrichtung immer auch an bestimmte Ziel- bzw. Alters- oder Berufsgruppen. Zielgruppenorientierte Führungen sowie begleitende Informationsschriften runden das Museumsangebot ab.
Spotlight # 2 (3. Februar bis 7. April 2013):
„In dieser Kirche war mein Platz! – Standorte der Lübecker Heiligenbilder“
Altarretabel und Heiligenbilder zeugen noch heute im St. Annen-Museum von der prächtigen Ausstattung der Lübecker Kirchen um 1500. Vermögende Kaufmannsfamilien und exklusive Bruderschaften stifteten mehr und mehr sakrale Kunstwerke, um ihre Kapellen oder Altäre neu zu schmücken. Die Reformation setzte dem ein Ende. Aber wo standen diese Kostbarkeiten genau? Vor welchem Kirchenpfeiler, vor welcher Kapellenwand waren sie aufgestellt? Testamente, sog. Steinbücher und alte Kirchenbeschreibungen offenbaren ganz erstaunliche Details über den Weg der Altarretabel, Triumphkreuze, Heiltumstüren oder auch des Drachentöters St. Jürgen aus den Lübecker Gotteshäusern in die Mittelaltersammlung des St. Annen-Museums.
Weitere Informationen finden Sie unter www.st-annen-museum.de/spotlight
Spotlight # 1 (Mai bis August 2012):
„… aber kosten darf es nichts! – Prächtige Altäre als Rechtsgeschäft und Ware“
Für die strahlende Prachtentfaltung und die damit verbundene Glaubensversicherung mussten die Stifter der tafelen auff den altaren enorme Summen aufbringen. Grund genug für die Auftraggeber und Auftragnehmer um 1500, die Herstellung dieser Einzelstücke vorab rechtlich zu regeln und wirtschaftlich zu planen. Aufträge mit allen denkbaren Ausführungsvorschriften und -fristen, Kostenaufstellungen, Rechnungen und andere Schriftquellen sind ein beredtes Zeugnis vom überraschend modernen Geschäft mit der Herrlichkeit aus Holz, Farbe und Metall während der letzten Hochkonjunktur spätmittelalterlicher Bildherstellung.
Weitere Informationen finden Sie unter www.st-annen-museum.de/spotlight
Darüber hinaus Durchführung von öffentlichen Führungen, geschlossenen Sonderführungen für bestimmte Zielgruppen sowie Workshops für Museumspädagogen bzw. Museumsführer.